Schulhund Bruno: Lernhelfer mit Schwäche für Buletten

Bruno ist der Schulhund am Campus Hannah Höch. Er ist seit knapp einem Jahr an unserer Schule und unterstützt mit seinem Frauchen die 123e. Sein Frauchen, das ist Frau Trümper, die Leiterin der Lerngruppe.

Dilara-Josefine mit Schulhund Bruno

Bruno ist ein Rüde (also männlich), sieben Jahre alt und ein Tibet-Terrier-Border-Collie-Mix. Er hat eine längere Ausbildung als Begleithund absolviert und ging dabei auch zur Schule — zur Hundeschule. Er musste zum Beispiel lernen, an einer Menschenmenge mit Regenschirmen oder Rollstühlen ganz lieb und brav an der Seite von Frau Trümper vorbeizugehen. Oder an einem Büffet mit Würstchen und Buletten. „Das war schwierig für ihn. Da hat er geschwächelt“, erzählt Frau Trümper lachend. „Er wollte gerne eine der Buletten stibietzen.“

In der Ausbildung ging es auch viel darum, dass Frau Trümper und Bruno ein Team sind. Frau Trümper muss ihren Hund verstehen und begleiten und darauf achten, dass es ihm gut geht. Sie muss zum Beispiel aufpassen, dass Bruno trotz sechs Stunden täglich in der Schule nicht gestresst ist. „Hunde hören ja lauter als wir und schlafen sehr viel“, berichtet Frau Trümper.

Ein Nickerchen macht Bruno auch als erstes, wenn er in die Schule kommt. Wenn er sich auf seinem Deckchen hinlegt, werden auch die Kinder ruhig und können sich besser konzentrieren und besser lernen. Er sorgt für Entspannung, wenn er sich von den Kindern streicheln lässt, und für gute Laune. Wenn Frau Trümper das Morgenkreis-Lied abspielt, kommt er inzwischen ganz selbstverständlich auch in den Morgenkreis. Und Bruno hilft beim Lesen: Er bringt kleine Säckchen mit Buchstaben oder Wörtern, die die Kinder dann lesen.

Bruno wartet ganz geduldig auf das Leckerli — ist ja auch keine Bulette!

Anfangs war Bruno immer an der Leine, weil eine Schülerin in der Lerngruppe großen Respekt vor dem Hund hatte. Aber mittlerweile läuft Bruno drinnen frei herum, nur das Geschirr bleibt dran.

Jetzt, wo Bruno sich so gut in der 123e eingelebt hat, will Frau Trümper mit ihm bald auch mal in andere Klassen oder mit anderen Kindern zusammen Gassi gehen. Was er so alles kann, zeigen wir euch im folgenden Video:

Bruno zeigt Dilara seine Tricks.

Autorin: Dilara-Josefine

Interview mit einem Imker: Herr Ebert und die Bienen

Die Bienen am Campus faszinieren Kinder und Pädagog*innen der Schule. Zur Ankunft des zweiten Bienenvolks hat die SCHNIPSEL-Redaktion Herrn Ebert über seine neue zusätzliche Aufgabe als Imker befragt. Dabei erfuhren die Schüler, dass Herrn Ebert das Neue an der Aufgabe reizt, dass es beim Umgang mit Bienen vor allem auf Ruhe ankommt und dass er beim Öffnen des Bienenstocks keine Angst, aber Respekt vor den Bienen hat.

Wir haben das Interview mit Herrn Ebert mit dem Handy aufgezeichnet und später in der Redaktion die Antworten von Herrn Ebert zusammengefasst aufgeschrieben. Ihr könnt euch auch das Interview in ganzer Länge anhören. Drückt einfach in der folgenden grauen Leiste auf den Play-Button:

SCHNIPSEL: Was passiert hier heute, Herr Ebert?

HERR EBERT: Heute zieht unser neues Bienenvolk ein. Das nennt man auch Einlogieren. Je nachdem, ob wir es von der Zeit und dem Wetter her schaffen, laufen die Bienen entweder von selbst ein oder wir schlagen die Bienen ein. Einschlagen heißt, wir schütteln die Bienen rein.

Linus, Karl und Gian-Luca (von links nach rechts) von der SCHNIPSEL-Redaktion befragen Herrn Ebert über seine Imkertätigkeit.

SCHNIPSEL: Sie lassen sich zum Imker ausbilden. Was ist das eigentlich und was muss ein Imker alles können?

HERR EBERT: Ein Imker ist jemand, der sich mit Bienen beschäftigt. Jemand, der die Bienen pflegt und sie hält — als Hobby oder beruflich. Ein Imker muss ruhig bleiben. Er muss sich um die Bienen kümmern und beobachten, aber nicht zu viel, sondern sie auch mal in Ruhe lassen.

SCHNIPSEL: Wie wird ein Bienenstock gebaut?

HERR EBERT: Den Bienenstock haben wir von dem Berliner Projekt Stadtbienen e.V. Es ist eine Kiste aus zusammengeleimten Holzscheiten, mit einem Gestell und vorne einem Loch als Eingang für die Bienen. Darin hängen Rähmchen, in denen die Bienen ihre Waben bauen, in denen sie Honig produzieren und ihre Brut haben.

SCHNIPSEL: Warum interessieren Sie sich für Bienen?

HERR EBERT: Das Bienenprojekt kam von der Schulleitung. Ich habe immer Lust auf neue Sachen, und habe mich da gefragt, warum nicht mal Bienen? Das ist eine super Herausforderung, weil ich vorher keine Ahnung von Bienen hatte.

SCHNIPSEL: Wie wird eine Bienenkönigin “gemacht”?

HERR EBERT: Jedes Jahr im Frühling, wenn die Bienen ganz viel gesammelt haben, sagen die Arbeiterinnen, wir bauen jetzt mal große besondere Wabenzellen — die nennen sich Weiselzellen — und füllen die mit Gelee Royal. Das ist das, was die Königinnen fressen. Die Königin legt dann in so eine große Zelle ein ganz spezielles Ei, aus dem sich ihre Nachfolgerin entwickelt.  Wenn diese neue Königin geschlüpft ist, verlässt ihre Mutter Königin den Stock und schwärmt mit einem Teil des Bienenvolkes aus.

SCHNIPSEL: Warum gibt es keine Bienenkönige?

HERR EBERT: Es gibt Bienenkönige, die heißen Drohnen. Das sind die männlichen Bienen. Ihre einzige Aufgabe ist es, sich mit der jungen Bienenkönigin zu paaren und diese zu befruchten, wenn die alte Bienenkönigin den Stock verlässt. Dann haben sie ihre Aufgabe erfüllt und sterben.

SCHNIPSEL: Beschreiben Sie uns bitte das Verhalten der Bienen beim Einzug!

HERR EBERT: Bei einem Umzug fliegt die alte Königin mit einem Teil ihres Schwarms aus ihrem Bau, der Schwarm hängt dann irgendwo in einem Baum, der Imker fängt die Bienen ein und bringt sie hierher. Wenn er die Königin schon gefunden hat, setzen wir diese zuerst in den Bienenstock rein, und die Bienen laufen alle hinterher. Ansonsten setzen wir den ganzen Schwarm in den Stock. Die Bienen prüfen dann, ob sie sich da wohl fühlen, und wir füttern die Bienen. Wenn die Bienen sich nicht wohl fühlen, kann es sein, dass sie wieder davonfliegen.

SCHNIPSEL: Jetzt stehen die beiden Bienenstöcke auf dem Campus. Was müssen die Imker*innen dann noch machen?

HERR EBERT: Wir müssen immer überprüfen, ob die Bienen schon die vorhandenen Rähmchen mit Waben vollgebaut haben. Dann müssen wir ein nächstes reinhängen, damit die Bienen sich als Schwarm vergrößern können. Wir müssen sie auch vor Feinden schützen, etwa vor der Varroa-Milbe. Wir müssen sie am Anfang füttern, weil sie vom Schwärmen noch geschwächt sind. Das heißt, wir pflegen und hegen die Bienen und begleiten sie über das ganze Jahr.

SCHNIPSEL: Welche Gefühle haben Sie beim Öffnen des Bienenstocks? Angst?

HERR EBERT: Angst nicht. Ich habe Respekt vor den Bienen. Das sind schließlich 2.000 bis 3.000 Bienen, also 2.000 bis 3.000 Stachel. Und ich bewundere sie, wenn ich in die Box schaue. Die funktionieren alle zusammen, ohne dass sie eine Sprache haben.

Herr Ebert ist einer der Imker am Campus.
Herr Ebert ist einer der Imker am Campus.

SCHNIPSEL: Was machen wir als Schule mit dem ganzen Honig?

HERR EBERT: Wir überlassen ihn wahrscheinlich den Bienen. Nur dann werden sie groß und stark und können sich gegen ihre Feinde gut wehren. Natürlich werdet ihr Kinder auch ab und an den Honig kosten können, aber wir werden den Honig nicht gläserweise verkaufen.

SCHNIPSEL: Vielen Dank für das Interview, Herr Ebert.

Das Interview mit Herrn Ebert führten Linus, Karl und Gian-Luca. Die Fragen entwickelte die gesamte SCHNIPSEL-Redaktion.

Die neuen Bienen sind da: Summen, schwärmen, Honig schlecken

Am Campus hat das nächste Bienenvolk sein neues Zuhause bezogen. Seit vergangenen Freitag (4. Juni) stehen zwei Stöcke auf der Bienenwiese, und die Bienen sind jetzt fleißig am Wabenbauen.

Yuna von der SCHNIPSEL-Redaktion moderiert den Bieneneinzug an.

Diesmal ging alles ganz schnell: Kaum war die Königin in den Stock gesetzt, marschierten die neuen Bienen am Campus Hannah Höch in ihr neues Zuhause. Damit stehen jetzt beide geplanten Bienenstöcke auf dem Außengelände unserer Gemeinschaftsschule. Der erste Schwarm hatte vor knapp drei Wochen fast drei Stunden gebraucht, bis er die Königin in der Holzbox ausgemacht und diese bezogen hatte.

Rund 50 Kinder, Eltern und Mitarbeiter*innen unserer Schule waren am vergangenen Freitagnachmittag gekommen, um den zweiten Bienenschwarm auf dem Campus zu begrüßen. Für sie war der Einzug der neuen Bienen ein mitreißendes Spektakel. Sie durften in kleinen Gruppen ganz nah an die zwei Bienenstöcke herangehen und hineingucken, Drohnen auf ihren Händen krabbeln lassen und Honig direkt aus den Waben schlecken. Davon schwärmten einige der Kinder noch Tage später.

Drei der angehenden Imker*innen am Campus Hannah Höch
Die angehenden Imker*innen Frau Schütt, Herr Ebert und Frau Kaya (von links).

Das in Kooperation mit Stadtbienen e.V. durchgeführte Bienenprojekt am Campus Hannah Höch ist vielfältig: Unsere Schüler*innen sollen nicht nur über die Bienen lernen, sondern durch den Umgang mit ihnen ein tiefes ökologisches Verständnis entwickeln, Naturerfahrungen sammeln und auch ihr Selbstbewusstsein stärken. Mehrere unserer Mitarbeiter*innen werden von Stadtbienen e.V. innerhalb eines Jahres zu Imker*innen ausgebildet. Die Holzboxen und die darin hängenden Rahmen werden in Werkstätten von Menschen mit Beeinträchtigungen hergestellt.

Viele Kinder schauten den Bienen zu.

Und für das Redaktionsteam unserer neuen Schüler*innen-Zeitung „Schnipsel“ war das Ereignis die erste Bewährungsprobe: Die jungen Reporter*innen machten Bilder von der Einlogierung der Bienen und befragten im Interview ihren Erzieher Herr Ebert über seine neue Imkertätigkeit. Eine ihrer Fragen: Was macht die Schule mit dem ganzen Honig, den die Bienen produzieren? Den dürfen unsere Kinder weiter ab und an kosten, doch den größten Teil behalten die Bienen, damit sie gesund und widerstandsfähig bleiben.

Autoren: Gian-Luca und Herr Brodersen

Herr Schmidt, wie hat Corona die Schule verändert?

Michael und ich gehen in die 456f. Wir haben uns gefragt, wie die Schulleitung mit Corona zurechtkommt. Wie anstrengend ist ihre Arbeit in der Pandemie? Überfordert sie die Lage vielleicht sogar manchmal? Wie hat sich das Verhalten von Kindern, Eltern und auch den Schulleiter*innen verändert? Und was hat die Schulleitung in den vergangenen Monaten durch Corona gelernt?

Diese und weitere Fragen haben wir uns zusammen ausgedacht, geübt und dann im Interview unserem Grundstufenleiter Herrn Schmidt gestellt. Das Gespräch haben wir in seinem Büro geführt und aufgezeichnet. Schaut euch das Video mit dem Interview an und hört, was Herr Schmidt auf unsere Fragen antwortet.

Autor: Adam aus der 456f

Lehren und lernen mit Bienen

Der 20. Mai ist Weltbienentag. Der von Vereinten Nationen ausgerufene Aktionstag soll darauf aufmerksam machen, wie wichtig die Bienen für eine gesunde Umwelt und für die Artenvielfalt auf der Erde sind. Und dass sie wie etliche andere Bestäuber bedroht sind und geschützt werden müssen.

Rechtzeitig zum Weltbienentag ist der Campus Hannah Höch zur Heimat von Bienen geworden. Der erste Bienenschwarm hat bereits mit seiner Königin seinen Stock bezogen und fleißig Waben gebaut. Der zweite Bienenstand wird in Kürze auf der Wiese zwischen den Außengelände-Bereichen der Grund- und der Mittelstufe aufgestellt und bezogen.

Der Einzug der ersten Bienen auf dem Campus war ein wahres Spektakel. Nachdem die Königin gefunden worden war, wurde sie zuerst in den Stock gesetzt. Dann dauerte es nicht lange, bis die neben dem Stock schwärmenden Bienen ihre Königin entdeckten und wie bei einer Prozession in den Stock einzogen. Dabei reckten sie ihren Hinterleib in die Höhe und sendeten Duftstoffe aus und teilten so anderen Bienen des Schwarms mit, wo lang es in den Stock zur Königin ging. Sterzeln nennt sich dieser Gang, weil die Duftstoffe aus der Sterzeldrüse kommen.

Die Mitarbeiterinnen der Reinickendorfer Gemeinschaftsschule, die dem Bieneneinzug beiwohnten, erlebten dabei gleich, wie friedfertig die Bienen sind. Teilweise hatten sie an die 20 Bienen in ihrem Haar und an ihrer Kleidung, und niemand wurde dabei gestochen.

Der Campus kooperiert bei dem Bienenprojekt mit Stadtbienen e.V. Der Verein stellt die Bienen und die Bienenstände sowie Unterrichtsmaterial. Außerdem betreut er ein Jahr lang die Bienen auf dem Campus und bildet in diesem Zeitraum vier Mitarbeiter*innen der Schule zu Imkern aus — dies sind Frau Gefeller, Frau Joachim, Frau Kaya und Frau Schütt.

Die Schüler*innen des Campus sollen durch das Projekt nicht nur mehr über Bienen lernen, sondern durch die Auseinandersetzung mit den Bienen ein tiefes ökologisches Verständnis entwickeln, Naturerfahrungen sammeln und ihr Selbstbewusstsein stärken.

123f beantwortet erste Forscherfragen

Die 123f hat wie andere Lerngruppen am Campus schon einiges über die Bienen und ihr Leben gelernt. Mit ihrer Erzieherin Frau Prey haben die Schüler*innen die ersten Forscherfragen beantwortet:

Wer lebt im Bienenstock?

“Im Bienenstock leben die Königin, die Arbeiterinnen und die Drohnen.”

Was brauchen die Bienen?

“Die Bienen brauchen einen Bienenstock, in dem sie wohnen. Sie brauchen von uns Zuckerwasser, das sie trinken. Und sie brauchen Blumen, aus denen sie den Nektar sammeln.”

Was sind die Aufgaben der Bienen?

“Die Königin legt die Eier für den Nachwuchs. Die Drohne paart mit sich mit der Königin. Die Arbeiterinnen holen aus den Blumen den Nektar heraus und bringen ihn in den Bienenstock. Sie halten den Bienenstock sauber und füttern die Babys. Und sie bauen die Waben, indem sie Wachs schwitzen.”

Wie entsteht der Honig?

“Der Honig entsteht aus dem Blumennektar und aus der Spucke der Bienen. Die Bienen vermischen beides miteinander.”

Wer ist der größte Feind der Bienen?

“Wir Menschen. Weil wir unsere Umwelt verschmutzen. Dadurch sterben die Blumen, und dann können die Bienen nicht den Nektar aus den Blumen sammeln.”

Bilder vom Einzug der ersten Bienen

Autor*innen: 123f, Frau Prey, Herr Brodersen

Campus-Kunst ist reif für das Museum

Schon seit gut einem Jahr hängen die Viren von der Decke des Kunstraumes am Campus. Jetzt sind sie auch im Stadtmuseum Berlin zu sehen — allerdings nur auf einem Foto. Die von Schülern der Lerngruppen 456 gestalteten Plastiken sind in die Sammlung Online aufgenommen worden. Dort sammelt das Stadtmuseum Fotografien, Objekte und Geschichten von Berliner*innen, um den Wandel des Lebens und des Stadtbildes während der fortdauernden Corona-Pandemie zu zeigen.

Die Virenmodelle der Campus-Schüler*innen

Gebastelt hatten die Schüler*innen des Campus die Virenmodelle, um die Folgen der Pandemie wie geteilte Lerngruppen und das schulisch angeleitete Lernen zu Hause (salzH) zu verarbeiten. Als Werkmaterial nahmen sie das, was im Kunstraum vorhanden war: Styroporkugeln, Q-Tips, Zahnstocher, Farben und mehr. Inspirieren ließen sich die Schüler*innen von den oft farbigen und fantasievollen Abbildungen des Coronvavirus in den Medien.

Aufmerksam geworden auf die Aktion „Berlin jetzt!“ des Stadtmuseums ist unser Kunstlehrer Herr Sudhues während einer U-Bahn-Fahrt. Daraufhin sandte er die Arbeit der Schüler*innen per Foto und kurzer Erläuterung ein. Dort kündigt er auch an: „Solange uns Corona auch im Schulalltag begleitet, verbleiben die selbstgebauten Viren als ‚Schmuck‘ und Zeichen in den Kunsträumen.”

Autor: Herr Brodersen